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Cloudberry Clean Energy: Aktie für skandinavische Wind- und Wasserkraft

Cloudberry Clean Energy Aktienanalyse

Ich bin neulich über Umwege auf das norwegische Unternehmen „Cloudberry Clean Energy“ aufmerksam geworden. Cloudberry Clean Energy entwickelt und betreibt Wind- und Wasserprojekte in Norwegen und Schweden. Nachdem ich mich im Folgenden detailliert mit dem Unternehmen beschäftigt habe bin ich der Meinung: Cloudberry ist eine der bestmöglichen Wetten auf die europäische Energiewende. Meine drei Hauptgründe schildere ich – nach einer kurzen Einleitung in Cloudberrys Geschäft – im Folgenden.

Wie verdient Cloudberry sein Geld?

Das Osloer Unternehmen Cloudberry ist ein Betreiber und Entwickler im Erneuerbare Energien Sektor. Spezialisiert ist das Unternehmen auf Wasser- und Windkraftwerke in Norwegen und Schweden. Geld verdient wird durch die Entwicklung und den anschließenden Weiterverkauf von Kraftwerken (etwa an institutionelle Investoren) sowie den Verkauf von Strom von im eigenen Bestand gehaltenen Generatoren. So wurde etwa eine 54MW Windfarm in Norwegen an BKW Energie verkauft, während andere Wasserkraftwerke in der selben Region im eigenen Bestand gehalten werden. Cloudberry entscheidet auf Fall-zu-Fall Basis ob Projekte weiterverkauft oder selbst betrieben werden. Das Unternehmen ist noch recht jung: 2017 wurde es als Cloudberry gegründet, 2020 wurde es mit dem Entwickler Scanergy AS und dem Infrastrukturfonds CB Nordic gemergt. Das bisher größte Projekt – die Duvhällen Vindparken Wind Farm im schwedischen Eskilstuna – wird übrigens im Q4 2023 fertiggestellt. Der Windpark hat eine Leistung von 56 MW und eine jährliche Produktion von 165 GWh. Damit werden sich etwa 40.000 Haushalte versorgen lassen. Das Projekt ist aber nur eines von vielen im umfangreichen Portfolio von Wind- und Wasserkraftwerken.

1. Grund für Cloudberry: Zukunftsträchtiges Geschäftsmodell

Zwei Dinge sind unbestrittene Tatsachen: der europäische Strombedarf wird mit einer zunehmenden Anzahl an E-Autos steigen – und bei Abschaltung von fossilen und atomaren Kraftwerken entsteht eine Lücke in der Versorgung. Dadurch werden erneuerbare Energiequellen umso wichtiger – und Strompreise stark steigen.

Das Wasser fließt stetig durch Cloudberrys Wasserkraftwerke, der Wind treibt die Windräder an. Bei steigenden Strompreisen steigen damit auch direkt Cloudberrys Profite. Der Fokus auf Wind und Wasser hat einen weiteren großen Vorteil: während Strom aus Solaranlagen nur tagsüber produziert wird (und somit auch sogenannte „Nullpreisstunden“ entstehen können), ist Wind und Wasser recht tageszeitunabhängig. Somit kann Cloudberrys Strom auch in sehr teuren Stunden – wie etwa abends – verkauft werden.

Mit der stetigen Entwicklung von weiteren Projekten und einem wachsenden Portfolio steigt auch Cloudberrys Potential von steigenden Strompreisen zu profitieren.

2. Grund für Cloudberry: Arbitrage durch das Nordlink Seekabel

Recht unbemerkt nahm im April 2021 NordLink seinen Betrieb auf. NordLink ist ein 1,4GW Hochspannungskabel das die Stromnetze von Deutschland und Norwegen verbindet. Durch die Verbindung sollen Schwankungen im deutschen Stromnetz ausgeglichen werden. Gerade wenn Deutschland final seine Kohle- und Atomkraftwerke abgeschaltet hat werden so norwegische Energieproduzenten zu enorm hohen Preisen auf dem deutschen Strommarkt in kritischen Stunden Strom verkaufen können. Profiteur davon sind erneuerbare Energieunternehmen wie Cloudberry.

3. Grund für Cloudberry: Starkes Team hinter dem Unternehmen

Cloudberry bringt eine perfekte Mischung aus starken und stabilen Aktionären und einem erfahrenen Managementteam mit. Geführt wird das Unternehmen von Anders Lenborg der zuvor den Energiesektor für die Anwaltskanzlei DLA Piper führte. Weiterer Vorstand ist Christian Helland, der seit 2008 als Investor für Erneuerbare Energieprojekte in Skandinavien aktiv ist und zuvor Partner von Pareto Asset Management war. Wenn man die einzelnen Teammitglieder von Cloudberry anschaut blickt man auf jahrzehntelange Erfahrung im Renewable Energy Sektor. Größte Aktionäre sind zwei vermögende skandinavische Familien (Joh. Johannson Eiendom AS und die Bergesen Familie). Die Bergesen Familie gehörte durch das Unternehmen Bergesen zu den größten Schiffsbesitzern weltweit, Johannson Eiendom ist ein gewichtiger Investor im Immobilienbereich. Zudem hält auch das Managementteam einen großen Anteil am Unternehmen.

Finanzielle Lage von Cloudberry Clean Energy

Das norwegische erneuerbare Energien Unternehmen Cloudberry steht erst am Anfang seiner Reise. 2020 wurde der Börsengang an der norwegischen Börse gestemmt und weitere Projekte wurden übernommen. So lagen 605 Millionen Norwegische Kronen auf dem Konto (€58M), das EBITDA war noch negativ mit -30 Millionen Norwegische Kronen (€2,9M).

Cloudberry hat allerdings erst einen Bruchteil seines Entwicklungsportfolios realisiert – die meisten Projekte wurden erst in den letzten Monaten fertiggestellt oder werden es in kommender Zeit. Zum Vergleich: 2020 wurden erst 21 GWh Strom produziert – während das fertig entwickelte Portfolio 376 GWh Strom pro Jahr produzieren wird. Baugenehmigungen liegen für weitere 498 GWh vor. Somit wird Cloudberry bald zu den gewichtigsten Stromproduzenten in Norwegen gehören – und sicher in wenigen Jahren den Sprung in die Profitabilität schaffen. Das Unternehmen ist an der Börse etwa 300 Millionen Euro wert, wobei allein eigentlich das Portfolio an kommenden Projekten diesen Wert übersteigen sollte.

Wird Cloudberry ein Aktienschmaus?

Wurde es schon: ich habe die letzten Wochen zwei Tranchen für 1,38€ pro Aktie erworben und werde auch in den nächsten Monaten meine Position weiter ausbauen. Ich glaube an Cloudberrys Geschäftsmodell und sehe hohes Wachstumspotential für das Unternehmen in der europäischen Energielandschaft: günstigen erneuerbaren Strom in teuren, E-Auto dominierten Strommärkten zu verkaufen ist ein goldenes Geschäft und wird es immer mehr werden. Zudem investiere ich immer gerne an der Seite von Familien wie den Johanons und Bergensens: diese sorgen für Kontinuität und Stabilität und können bei Kapitalbedarf aushelfen.

Angenommen ihr bekommt 1000€ geschenkt, würdet ihr diese eher in einen DAX-ETF oder in Cloudberry investieren?

Bildquelle: Thomas Reaubourg

Offenlegung: Alle Artikel werden von mir selbst geschrieben und drücken meine eigene Meinung aus. Bei allen Artikeln ist davon auszugehen, dass ich im Besitz von Aktien der beschriebenen Firmen bin oder eine Position innerhalb von 72 Stunden nach der Veröffentlichung aufbaue. Ich erhalte keinerlei Kompensation für meine Artikel und stehe in keiner Geschäftsbeziehung zu den erwähnten Firmen. Die Artikel sind nicht als Anlageempfehlung zu sehen.

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